Denken wir an den Nacken und die Schultern, fällt uns vielleicht als erstes eine Verspannung ein. Auch mich trifft es ab und zu, wenn ich zu viel am Küchentisch an meinem Laptop sitze. Was ich dann brauche ist eine Dehnung und Bewegung der Muskulatur um der Halswirbelsäule, Nacken und Schultern um die wohltuende Entspannung zu spüren. Aber ich glaube oft ist es leider so, dass viele gar nicht wissen was sie bei einer Verspannung tun können. Lass uns zu Beginn einen Blick auf das Warum werfen.
Durch unseren Lebensstil und den Wandel zu dem sehr technischen Leben das wir führen, ist unser Kopf nicht mehr so auf unserem Körper ausgerichtet wie er eigentlich sein sollte. „Steh gerade!“ hören vor allem viele Jugendliche von ihren Eltern. Denn durch das viele nach vorn geneigten Blicken auf das Telefon oder auf den Bildschirm, aber auch durch das Tragen von schweren Taschen auf einer Schulter, ist unsere Wirbelsäule nicht mehr in ihrer natürlichen Haltung.
Stell dir vor, als wäre dein Hals und dein Kopf ein Baum. Der Hals ist der Stamm, der Kopf die Baumkrone, somit gehen die Wurzeln durch den Halsansatz in den Oberkörper, also zwischen Schultern und Brustbein tief in Körper. Sind diese Wurzeln, also deine Nackenmuskeln schwach, ist das ganze Gerüst, also der Baum instabil. Diese Muskulatur kann durch eine falsche Lebensweise, wie vorhin beschrieben, oder durch zu wenig Training schwach sein. So sind Verspannungen und Kopfschmerzen vorprogrammiert. Einige leiden öfters darunter, andere weniger. Eine einfache Möglichkeit Verspannungen zu vermeiden ist die Stärkung der Nacken und Schultermuskulatur.
Im Pilates gibt es das „Powerhouse“ die Bauch- bzw. Rumpfmuskulatur. Ein weiteres ebenso wichtiges "Powerhouse" ist der Schultergürtel. Egal in welcher Pilatesposition, wird beides gleichwichtig fokussiert und stabilisiert. In vielen Übungen der Bauchmuskulatur, bei denen der Kopf angehoben wird und der Blick auf den Bauchnabel geht, spüren viele meiner neuen Klient*innen die Nackenmuskulatur ziehen. Das aus einem Grund, da der Rumpf noch zu schwach ist und das Gewicht somit viel von der Nackenmuskulatur aus gehalten wird. Deshalb ist es bei vielen Übungen besser, den Kopf auf der Matte zu behalten und dafür aber den Rumpf bzw. Bauch zu kontrahieren und so effizienter zu trainieren.
Erst wenn das Powerhouse im Rumpf gestärkt ist und richtig eingesetzt wird, kann der Kopf gehoben werden und somit auch die Nackenmuskulatur gestärkt werden.
Jospeh Pilates hatte in seinen 34 klassischen Matten-Pilates-Übungen nicht nur den Rumpf als Stärkstes im Blick, sondern auch den Nacken und die Schulter. Da wir, vor allem im Winter, die Schultern hochgezogen haben, fühlt es sich bei vielen Bewegungen unnatürlich an die Schultern bewusst sinken zu lassen. Durch das Hochziehen der Schultern verspannt sich die Muskulatur umso mehr und ein bewusstes dehnen und entspannen wird noch wichtiger.
In meinen Kursen egal ob im Studio oder Online ist es mir wichtig, dass ich für jedes Niveau Übungen mit einbinde, die jeder, ob Jung und Alt, körperlichen Voraussetzungen und in welcher Lebenslage er sich auch gerade befindet ausführen kann. Genau das ist das Schöne am Pilates und dafür möchte ich meine Klient*innen auch sensibilisieren und für den Alltag fit machen. So kann jeder mitmachen und Übungen korrekt ausführen.
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